Gitarre

Die Gitarre ist ein sehr variables Instrument, dem man sich stilistisch und spieltechnisch auf verschiedene Arten nähern kann. Sie kann bspw. mit den Fingern oder mit einem Plektrum gespielt werden, es gibt Instrumente mit Nylonsaiten und solche mit Stahlsaiten, sie kann als Soloinstrument fungieren, aber auch zur Liedbegleitung verwendet werden. In bestimmten Fällen ist die Beherrschung der Notenschrift unerlässlich, in anderen Situationen kann man auch darauf verzichten. Nachfolgend werden die wichtigsten Spielansätze kurz charakterisiert.
Klassische Gitarre
Hier steht das Spielen nach Noten im Mittelpunkt. Ausgehend von einfachen Melodien, geht es um den Aufbau eines Repertoires klassischer Spielliteratur. Die Übungsstücke sind methodisch-didaktisch nach Schwierigkeitsgrad sortiert und führen zu den klassischen Gitarrenkomponisten wie Carulli, Carcassi, Sor, Tárrega u.a. Gerade für Kinder ist dies ein bewährter Weg, sich dem Instrument zu nähern. Ein guter Einstiegszeitpunkt ist das dritte oder vierte Schuljahr.
Liedbegleitung
Abseits klassischer Solostücke eignet sich eine Gitarre auch hervorragend zur Liedbegleitung. Dabei geht es in erster Linie um die Herausbildung und Beherrschung eines Akkordvokabulars in Verbindung mit Schlag- und Zupfmustern. Jugendliche und Erwachsene, die wenig für Klassische Musik übrighaben und lieber Songs mit der Gitarre begleiten wollen, können sich das Erlernen der Notenschrift weitestgehend ersparen und orientieren sich stattdessen an Akkordsymbolen. Diese Herangehensweise ist spieltechnisch für Anfänger allerdings durchaus herausfordernd und daher erst ab einem Alter von ca. 14 Jahren sinnvoll.
Fingerstyle
Einen stilistisch eigenen Weg bildet das Spiel im sogenannten (Modern) Fingerstyle, das typischerweise auf Gitarren mit Stahlsaiten praktiziert wird. Die Idee besteht darin, Songs so zu arrangieren, dass sie als Instrumentalversion funktionieren, d.h. die ursprüngliche Gesangsmelodie wird auf der Gitarre gespielt und gleichzeitg mit den zugehörigen Begleitakkorden verwoben. Hinzu kommen gerne noch perkussive Effekte, um einen prägnanteren Groove zu erzeugen. Diese Spielart kann mitunter recht komplex ausfallen und setzt entwicklungstechnisch auf einem soliden Begleitspiel auf. Man sollte also die wichtigsten Akkorde und Begleitmuster bereits beherrschen, bevor man sich dieser Spielart zuwendet.